Grünenthal-Stiftung zur Unterstützung von Thalidomidbetroffenen und Bundesverband Contergangeschädigter e.V. starten gemeinsames Projekt im zweiten Dialogforum.
Beim zweiten Dialogforum auf dem Grünenthal-Campus am 23. Juli trafen sich der gesamte Vorstand des Bundesverbandes Contergangeschädigter e.V. mit dem Team der Grünenthal-Stiftung. Erklärtes Ziel: Die Zusammenarbeit weiter intensivieren und die gemeinsame digitale Plattform, den „Ort des Wissens“ starten. Dieses wegweisende Projekt soll künftig umfassende Informationen zur Thalidomid-Thematik bündeln, den Austausch von Wissen fördern und die Vernetzung erleichtern. Das Dialogforum, das seit 2023 als institutionalisierte Austauschplattform dient, konzentrierte sich in seiner Juli-Sitzung auf Planung und Start dieses wichtigen Projekts und setzte Impulse für zukünftige Vorhaben.
Konkretisierung „Ort des Wissens“
Das erste große gemeinsame Projekt wird konkret: der „Ort des Wissens“. Dieses soll eine transparente und umfassende Dokumentation der Geschichte der Thalidomid-Betroffenen bieten sowie aktuelle medizinische Bedürfnisse durch Vernetzung und Informationsaustausch mit Expert:Innen unterstützen. Tom Hermes, Mitglied der Grünenthal-Stiftung, erläuterte die Überlegungen zu diesem Projekt, das maßgeblich aus drei Säulen bestehen wird: „Erinnern“ als Plattform, die historische Fakten sammelt, „Helfen“ als Plattform für medizinische Experten, und „Vernetzen“ als Marktplatz für Betroffene, beispielsweise zum Finden von Assistenzen.
„Das Projekt ist ein bedeutender Schritt, um dieses so wichtige Thema auch für spätere Generationen in einer modernen, digitalen Form zur Verfügung zu stellen und in all seinen Facetten, gerade aus der Sicht der Betroffenen, zu beleuchten“, betonte Tom Hermes. „Wir freuen uns auf die enge Zusammenarbeit mit der Grünenthal-Stiftung, um dieses große Projekt erfolgreich umzusetzen.“, bestätigte Udo Herterich, Vorstandsvorsitzender des Bundesverband Contergangeschädigter, und ergänzte: „Gerade wenn es um den Erhalt und die Weitergabe von Wissen für die nächste Generation von Ärzten und Pflegekräften geht, ist dieses Engagement von unschätzbarem Wert“. Der Bundesverband wird bei diesem Projekt die Federführung übernehmen, wobei am Ende eine gemeinsame Website entstehen soll. Die ersten Schritte dazu starten in Kürze in Form von Workshops, in denen die Inhalte und Bedarfe gemeinsam definiert werden.
Über das Dialogforum
Der Bundesverband Contergangeschädigter e.V. und die Grünenthal-Stiftung zur Unterstützung von Thalidomidbetroffenen haben gemeinsam das Dialogforum 2023 ins Leben gerufen – nach Jahren informeller Annäherung auf persönlicher Ebene. Dieses Forum dient als Plattform für den regelmäßigen Austausch zwischen Betroffenen und der Stiftung, um langfristig Projekte zu realisieren, die die Lebensqualität der Contergangeschädigten und ihrer Angehörigen verbessern. Ziel ist es, durch enge Zusammenarbeit und kontinuierlichen Dialog zukunftsorientierte Lösungen zu entwickeln.
Über den Bundesverband Contergangeschädigter e.V. zur Unterstützung von Thalidomidbetroffenen
Der Bundesverband Contergangeschädigter e.V. ist anerkannter Dachverband für contergangeschädigte Menschen und deren Angehörige in Deutschland seit 1963. Zentrales Ziel seiner Arbeit ist die Schaffung von Rahmenbedingungen, die es den Betroffenen ermöglichen, ihren individuellen Bedarf selbstbestimmt sicherzustellen.
Der Bundesverband Contergangeschädigter e.V. ist Ansprechpartner für Ratsuchende (Betroffene, deren Angehörige und z. B. Therapeuten unterschiedlicher Fachrichtungen) und für die am Thema Contergan Interessierten z. B. Politik, Ärzte, Wissenschaft, Öffentlichkeit und seine Mitglieder.